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CD
Release 02.08.2020
Ein progressives Meisterwerk im Metalgewand präsentiert uns dieser Tage das Stuttgarter Sextett Zérak mit ihrer ersten EP ‚Serac‘, welche das Herz eines jeden Prog Fans höherschlagen lassen sollte. Diese Band backt mit ihrer ersten Veröffentlichung keine kleinen Brötchen. Sie hat das Zeug, gleich oben einzusteigen, und das stellt sie auch ohne Umwege sofort unter Beweis. Was nun folgt sind vier, auf fast vierzig Minuten zauberhafte, vertrackte und absolut professionell arrangierte Kompositionen auf allerhöchstem Niveau, die, wie es scheint, mit einer Leichtigkeit dargeboten werden, dass man mit offenem Mund positiv betroffen zurückbleibt und sich fragt, was man da eben gehört hat.

Den Anfang macht ‚Choose The Moon‘, ein schöner Folk Prog Song der Marke Renaissance, der düster und mystisch anmutend zugleich eine spannende Atmosphäre kreiert, welche perfekt auf die erste Großartigkeit des Minialbums einstimmt. Der intime Moment schafft eine perfekte Brücke zum ersten Longtrack ‚Stormbringer‘, der durch seinen Druck und seine Balance die makellose Produktion des perfekten ausgepegelten Erstlings unterstreicht. Trotz klassischer Gesangsausbildung versteht es Sängerin Alison, den von Spannung beladenen Songs ihren eigenen Stempel in dramaturgischer Rockmanier aufzudrücken, was Sie von beliebig klassischen Schwergewichten der Marke Turunen absolut abhebt. Ein Spiel aus Licht und Schatten untermalt den starken Track, der im letzten Drittel mit allerlei Synthesizer und Hammond-Attacken aufzuwerten weiß. Dazu gesellen sich Basslines, die ihr eigenes Lied im Lied zu spielen scheinen.

Mit ‚Eat-Prey-Hunt‘ folgt ein druckvoller Song, der mit einem dämonischen Gesang unheilvoll um die Ecke biegt, während im Hintergrund an den Tasten von Christian Wick Überragendes dargeboten wird. Hingebungsvolle Melodiebögen der Gitarren- und
Songwriting Fraktion, der hoffentlich bald geschützten Marke Chris Frank & Uwe Saussele tun ihr Übriges.

Nun folgt mit fast achtzehn (!) Minuten das absolute Highlight der EP. Das Opus ‚Serac‘ besticht durch eine Fusion orientierten
Anfang, baut den Song auf, schmückt ihn bis ins kleinste Detail aus, sodass aus den einzelnen Steinen ein Mosaik der Champions
League entsteht. Das Feuerwerk in Form eines zackenartigen Gletschereisgebildes zieht den Hörer immer weiter hypnotisch in
seinen Bann. Was die Musiker sich hier abverlangen ist nicht weniger als das verdammte Maximum. Die Band zieht alle Register,
und es kommt alles zum Einsatz, was Zérak an schweren Geschützen auffahren kann. Auf der Spitze des Eisberges kommt es zu
einem vorläufigen, charmanten Schluss, bevor der Song noch einmal mantraartig die Kernaussage der Lyrics zu bestätigen scheint,
während ein Blastbeat selbiger prügelnd zustimmt. Den runden Abschluss legen zarte Pianoklänge hin, welche den Hörer
gebührend verabschieden und sich die Frage stellt, was denn da zukünftig hoffentlich noch so kommen möge.
In diesem Sinne: Drift and Drown into Sea!

Die EP gibt es über die bandeigene Homepage im Format CD zu bestellen. Weiter ist diese Sahneschnitte auf allen gängigen
Streaming Portalen zu finden.
Und alle einschlägigen Progressive Labels, die es immer noch nicht begriffen haben: Dieser Rennstall ist noch zu haben!

Yuri Gregorowitsch, 04.08.2020